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Donnerstag, 26. Juli 2012

Highway Number 1 (San Simeon) - 21.Juli

Unsere Route


San Diego verlassen wir ungern. Es hat uns hier sehr gut gefallen, aber das nächste Ziel ist ebenfalls eine tolle Stadt. Wir fahren nach San Francisco! Für die Strecke haben wir uns zwei Tage Zeit genommen und fahren den Highway Number 1 hoch. Die Route führt entlang der Küste und geht entlang von wunderschönen Landschaften.

Und tatsächlich. Am Anfang zwischen San Diego und Santa Barbara haben wir zwar einigen Stau (es ist Freitag), aber danach freie Fahrt. Es ist eine wunderschöne Strecke, vorbei an Sandstränden und den typischen Häusern von Malibu, dann folgen spektaktuläre Buchten und Schluchten mit fantastischem Blick über den Pazifik und die Steilküste. Einfach nur unbeschreiblich. Und da Sommer ist, erleben wir immer wieder den typischen Nebel, welcher sich in der einen Schlucht bildet, nach der nächsten Kurve aber verschwunden ist, nur um ein paar Minuten später jedoch wieder aufzutauchen. Nicht umsonst gilt diese Strasse als die schönste von Amerika - und dementsprechend ist sie auch viel befahren, vor allem auch viele Töfffahrer gibt es hier. Wir geniessen die Fahrt nach San Francisco.

Wir übernachten in San Simeon. Hier gibt es eine Seelöwen-Kolonie, und diese schauen wir uns am nächsten Morgen auch an. Träge, faul und stinkend liegen die massigen Tiere am Strand, dösen vor sich hin, grunzen zwischendurch und ziehen die Zuschauer in ihren Bann. Zudem gibt es hier auch viele putzige Erdhörnchen, die gar nicht mehr scheu sind, sich uns annähern und sogar den Finger beschnuppern. Echt süsse Kerle, die Kleinen!

Nord-Kalifornien hat leider einen nicht unwesentlichen Nachteil...es ist hier für unser Empfinden sehr kühl, wenn nicht sogar kalt. Nach einem halbstündigen Stopp bei den Seelöwen machen wir uns auf die letzte Etappe nach Frisco. Wir halten aber in Carmel nochmals an.

Carmel ist zwar ein richtiges Touristennest, bietet jedoch eine äusserst charmante und reizvolle Atmosphäre. Es liegt direkt am Meer, wunderschön gelegen und hat einige spezielle Eigenheiten. So gibt es keine Strassenlaternen und keine Briefkästen, das ganze Dorf ist mit einem Hauch England überzogen und die Häuser gleichen echten Schlumpf- und Hexenhäuschen. Dazwischen immer wieder feine Restaurants, Wine-Shops und Souvenierläden. Carmel ist wirklich ein echtes Schmuckstück. Wir essen hier sehr gut in einem italienischen Restaurant, trinken guten kalifornischen Wein - und fahren dann endgültig los nach Frisco. Wir haben auf dem Highway Number 1 eine wirklich tolle, wunderschöne und spektakuläre Fahrt gehabt.



Pacific Coast Highway Number one!






Dienstag, 24. Juli 2012

San Diego - 19./20.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel

 
Von Hollywood machen wir uns auf den Weg nach Süden. Wir wollen nach San Diego und dort nochmals ein wenig Sonne und Wärme tanken. Die Tage in LA waren doch eher kühl für unser Empfinden, vor allem abends ist das Thermometer jeweils massiv gesunken. Nach rund drei Stunden Fahrt erreichen wir San Diego. Einen Teil der Strecke haben wir über die US 101 oder auch Highway Nr.1 gemacht, die Strecke führt durch schöne Küstenorte wie Oceanside oder Carlsbad. Wir checken ein im Hotel (diesmal wieder mit Pool) und gehen danach in die Stadt, ins Gaslamp Quarter. Wir schlendern umher, besuchen das Hard Rock Café und essen anschliessend, zum ersten Mal bei einem Thailänder.

San Diego ist eine coole Stadt. Die Atmosphäre hier ist ähnlich easy wie New Orleans, es gibt viele Bars und Restaurants, das Leben findet auf den Strassen statt – und vor allem sind die Temperaturen hier unten wieder viel angenehmer, nämlich einiges wärmer als in LA.

Am zweiten Tag besuchen wir die Old Town von San Diego, eine Mischung aus Santa Fe, Albuquerque und alter Westernstadt. Auf der Mainstreet könnte man einen Clint Eastwood Western drehen, so authentisch sieht es hier noch aus. Es wirkt wie ein kleines Juwel, viele Souvenierläden, Shops und mexikanische Restaurants. Danach ins Seaport Village direkt am Meer. In einem alten Pier geniessen wir ein Glas Wein und essen (wieder einmal) überbackene Nachos. Überbackene Nachos sind mittlerweile unsere Lieblingszwischenmahlzeit geworden. Von Miami über Sana Fe bis San Diego gib es überbackene Nachos in ganz Amerika. Echt lecker! Danach entspannen wir uns am Hotel Pool und gehen abends in die Old Town für das Dinner. Zum ersten Mal schmeckt das Essen wirklich mexikanisch – und zum Abschluss genehmigen wir uns einen Tequila…oder auch zwei. Hier lässt es sich leben!

Hasta la Vista in San Diego!





Donnerstag, 19. Juli 2012

Los Angeles - 17./18. Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel



Von Beatty aus machen wir uns auf den Weg nach Los Angeles. Hollywood ruft! Die Fahrt dorthin verläuft relativ eintönig. Wir sind dauernd von einer wüstenähnlichen Landschaft umgeben und plötzlich steht auf der Interstate Los Angeles. Die Stadt wirkt gar nicht wie eine Stadt, es hat zwar viel Verkehr, aber von Hochhäusern oder Stadtähnlichen Gebilden kann nicht die Rede sein. Uns ist es egal, wir wollen ja nur nach Hollywood. Unser Hotel liegt an der Western Avenue, direkt in Hollywood. Von hier aus ist ein Katzensprung zu all den berühmten Sehenswürdigkeiten.

Nach dem Einchecken machen wir uns sogleich auf Entdeckungstour. Natürlich wollen wir als erstes auf den berühmten Walk of Fame, um uns ein wenig wie Stars zu fühlen. Mit der Subway zwei Stationen fahren, und wir sind mitten drin. Wau! Die Strasse ist wirklich voll gepflastert mit Sternen, wahnsinnig viele Leute, aber so richtig in Stimmung kommen wir nicht. Zu normal, zu ungepflegt und zu eintönig und zu steril ist dieser Walk of Fame. Aber egal, hauptsache wir sind hier!

Wir laufen den Hollywood Boulevard auf und ab, gehen in einige der Souvenir Shops und habens dann bald einmal gesehen. Im Hard Rock Café essen wir einen Burger, geniessen die Stimmung und gehen dann ins Hotel. In Los Angeles ist es am Abend extrem kühl, wir frieren leicht – und sind uns solch tiefen Temperaturen gar nicht mehr gewohnt.

Am nächsten Tag stehen wir früh auf und gehen in die Universal Studios. Wir freuen uns mega, stellen dann aber ernüchternd fest, dass alles hier gar nicht so überdimensional und einzigartig ist, wie die Werbung immer weis machen will. Fazit nach dem Besuch: der Europapark in Rust ist gar nicht so schlecht und absolut vergleichbar mit den Hollywood-Studios. Aber das ist wohl auch Geschmacksache. Den Amerikanern scheint es zu gefallen.

Wir verlassen dann am Nachmittag den Park und fahren an den Santa Monica Pier. Eine wunderschöne Gegend, direkt am Meer und der Pier ist zugleich das Westende der Route 66. Natürlich schiessen wir das obligate Foto mit dem Route 66 Schild und geniessen die Sonne und das Meer.

Coast to Coast wurde hier Wirklichkeit. Vor etwas mehr als vier Wochen sind wir in Miami losgefahren, haben im Atlantik gebadet und nun stehen wir rund 4500 km weiter westlich am Pazifik. Einfach cool und geil!! Und was haben wir nicht alles gesehen und erlebt auf der Fahrt hierhin!

Den Abend lassen wir ausklingen auf dem Hollywood Boulevard. Am nächsten Morgen checken wir aus und machen zum Abschluss noch eine Tour durch Hollywood. Wir fahren zum berühmten Hollywood Sign, dann über den Sunset Strip bis nach Beverly Hills und dann zum Rodeo Drive. Diesmal fühlen wir uns wie Eddie Murphy in Beverly Hills Cop…. Es ist wirklich eine schöne Gegend und wir können uns gut vorstellen, warum die Stars hier leben.

Zum Abschluss spazieren wir über den Rodeo Drive, geniessen das Beverly Hills Flair der Reichen und Berühmten. Wir gehen sogar in ein Restaurant, essen und trinken etwas auf eben diesem berühmten Rodeo Drive. Echt cool! Wir haben zwar keine Stars gesehen hier in Hollywood, aber den berühmten Touch haben wir erlebt.

The Walk of Fame!





Death Valley - 16.Juli

Unsere Route



Von Las Vegas machen wir uns auf den Weg ins Death Valley. Bereits kurz ausserhalb der Stadt ändert sich die Landschaft, es gibt hier nur noch Wüste und Felsen. Wir sind gespannt, was uns erwartet, vor allem auch wie heiss es wohl sein wird. Wasser haben wir genügend dabei, vollgetankt ist der Wagen ebenfalls, man weiss ja nie…

Nach rund zwei Stunden Fahrt taucht vor uns das Eingangsschild des Nationalparks auf und wir bezahlen die Parkgebühr. Bis jetzt ist die Umgebung hier noch nichts besonders, aber immerhin, wir sind im Death Valley. Und dann endlich die Strasse zum Dantes View, unserem ersten Stop. Die Strasse windet sich den Berg hoch und am Schluss folgt noch eine 15% Steigung, aber unser Ford schafft dies ohne grössere Probleme.

Von hier oben hat man einen spektakulären Blick auf das Death Valley. Tief unter uns, rund 5000 Fuss, liegt das Tal, umgeben von Bergen und mitten drin die weisse Wüste, der Salzteppich. Der Anblick ist atemberaubend. Und bald werden wir auch dort unten sein.

Wir fahren weiter bis zum Zabriskie Point. Dieser ist nur wenige Meilen entfernt und liegt ebenfalls auf dem Weg ins Valley. Die Sicht am Zabriskie Point ist ebenfalls spektakulär. Nur sieht man hier nicht das Tal, sondern bizarre Felsformationen in allen möglichen Farben. Hier wurden früher seltene Metalle abgebaut, es gab Minen und alle notwendigen Einrichtungen dazu. Wir können uns dies gar nicht vorstellen, so lebensfeindlich wirkt die Umgebung.

Dann geht es los zum Höhepunkt – wir fahren nach Badwater, dem tiefsten Punkt. Er liegt 86 Meter unter Meer und es ist wirklich unerträglich heiss. 114 Grad Fahrenheit zeigt das Thermometer, als wir ankommen, dass sind rund 45 Grad Celsius. Im ersten Moment nehmen wir die Hitze gar nicht wahr, aber nach 10 bis 20 Minuten fährt sie voll ein. Als wir wieder in den Wagen steigen, beginnen wir erst richtig zu schwitzen – es läuft mir nur noch so runter. Nichts wie weg von hier.

Zeitgleich mit unserem Besuch findet hier ein Ultra-Marathon statt! Es gibt tatsächlich irgendwelche Irren, die durch das Valley rennen, mit Flaschen in der Hand, gut eingepackt und begleitet von Fahrzeugen. Unglaublich, was der Mensch alles macht. Na ja, lieber die als wir, denken wir uns.

Wir machen uns auf den Weg nach Beatty, einem kleinen Village knapp ausserhalb des Death Valley. Unterwegs dorthin wird uns bewusst, wie einsam es hier ist. Weit und breit ist niemand mehr, ab und zu kommt zwar ein Auto entgegen, aber das wars. Hier möchten wir wirklich keine Panne haben. Kurz vor Beatty besuchen wir dann noch Rhyolite, eine Ghost Town. In Beatty angekommen, checken wir ein und springen dann direkt in den Pool – wie gut das tut. Was für eine Abkühlung und was für eine herrliche Entspannung nach diesem heissen Tag.

Just relax!





Dienstag, 17. Juli 2012

Las Vegas - 14./15.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


Von Kingman aus fahren wir Richtung Norden. Es sind rund zwei Stunden Fahrt bis nach Vegas und es ist bereits 5 Uhr. Wir müssen uns beeilen, denn wir wollen ja auch noch den Hoover-Dam besichtigen. Ich gebe also Gas und sehe mit Vergnügen, wie sich die Ankunftszeit des Navi Minute um Minute vorverschiebt. Als wir am Hoover Dam ankommen, habe ich ganze 10 Minuten herausgeholt.

Wir fahren über die neue Brücke, welche genau auf der Grenze von Arizona und Nevada liegt und biegen ab. Über den Damm selbst kann man nicht mehr fahren, die alte Strasse dient nur noch als Parkplatz und Zufahrt. Vom Damm aus hat man einen tollen Blick auf die imposante Brücke, welche sich über die Felsschlucht schwingt. Ein Wahnsinns-Bauwerk! Wir staunen nur noch. Dann gehen wir hoch zur Brücke und laufen bis zur Mitte, von wo man einen guten Blick auf den Hoover Dam hat. Wir schauen hinunter und geniessen die Aussicht. Und auch das Wetter spielt wieder mal verrückt. Vor uns über dem Damm blauer Himmel, hinter uns auf der Brücke tiefschwarz und Regen mit zwei Regenbogen.

Dann geht es weiter nach Las Vegas. Auch hier können wir es kaum erwarten. Mittlerweile bricht die Dämmerung herein, und die Lichter beginnen zu glitzern. Unser Hotel liegt direkt am Las Vegas Boulevard, besser bekannt als the Strip. Wir fahren zuerst durch Downtown und sehen eine Wedding Chapel nach der anderen, eine kitschiger als die andere, dazwischen auch weisse klassische, und jede Menge Brautpaare davor. Viva Las Vegas!

Dann erreichen wir das Hotel. Zuerst zweige ich aber falsch ab und lande beim Palazzo. Also drehe ich nochmals eine kleine Runde auf dem Strip bis ich beim Venetian bin. Vor der Entrance hat es bereits so viele Leute und als wir das Hotel betreten verschlägt es uns erst einmal den Atem. Das Hotel ist schlichtweg fantastisch! Im venezianischen Stil eingerichtet und gebaut erweckt es wirlich den Eindruck von Venedig. Piazza San Marco, Gondoliere, die singen und ein immer blauer Himmel - wir sind im Paradies. Und vor dem Check In steht bereits eine riesige Schlange, geduldig stellen wir uns an, bis wir unser Zimmer erhalten, eine Suite mit Blick auf den Strip.

Wir fackeln nicht lange, sondern ziehen uns um und gehen sofort auf den Strip. Alles ist hier so gross, es hat soviele Leute auf der Strasse - die Orientierung fällt uns am Anfang schwer. Aber wir finden unseren Weg und gehen ins Mirage, Ceasar Palace und Bellagio. Und dort betrachten wir natürlich die weltberühmten Wasserspiele des Brunnen. Diesmal kommen wir uns vor wie Ocean Eleven...Es ist schon ein tolles Gefühl, all die Orte zu sehen, welche man in den Hollywood-Filmen jeweils sieht. Und zum Abschluss des Abends erkunden wir dann noch unser Hotel und all die Shops und nachtürlich das Casino. Auch am nächsten Tag besuchen wir die weiteren grossen Hotels, MGM, Luxor, New York und wie sie alle heissen. Und am Abend gehen wir auf den Stratosphere-Tower, wo wir aus 280 Metern Höhe einen wunderbaren Blick auf Vegas by Night geniessen.

Es ist ein Wahnsinn, was hier abgeht. Ich habe noch nie soviele Menschen auf der Strasse gesehen wie hier, ein Fortkommen ist manchmal gar nicht mehr möglich. Das Glitzern der Lichter, die imposanten Kulissen der Hotels, all die Strassenkünstler, und all dies noch bei tropischen Temperaturen. Hier pulsiert das Leben in vollen Zügen. Schade, dass wir nach zwei Tagen bereits wieder weiter müssen, wir wären gerne noch länger gebliegen und hätten die Stadt und das Hotel noch länger genossen. Aber vielleicht kommen wir ja wieder einmal hierher zurück!

Viva Las Vegas!












Montag, 16. Juli 2012

Flagstaff (Seligman) - 13.Juli

Unsere Route


Unser nächstes Ziel nach Monument Valley ist Flagstaff. Die Stadt liegt im Herzen von Arizona, in der Umgebung gibt es viele schöne Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten. Wir aber kehren hier wieder auf die Route 66 zurück und wollen das besterhaltenste Stück der Strasse befahren: die mittlerweile legendäre Strecke von Seligman nach Kingman.

Flagstaff selbst hat zwar einiges Flair, die Downtown ist recht hübsch, jedoch ein wenig in die Jahre gekommen. Und alle 10 Minuten quälen sich mit donnerndem und krachendem Getöse die Güterzüge der Santa Fe Railroad durch die Stadt. Wir übernachten im Super 8 Motel und machen uns am anderen morgen auf den Weg. Wir machen zuvor einen kurzen Halt im EagleRiders Harley und Route 66 Shop. Der Besitzer, ein Deutscher, erzählt uns hier einiges über die Route und wie diese wieder hergestellt wurde. So wurde u.a. der Film Cars anhand der Geschichte der Route 66 und dem Ort Seligman produziert. Wer den Film und die Geschichte der Strasse kennt, versteht plötzlich um was es geht.

Die Route 66 verläuft von hier aus zuerst nach Williams, dann nach Seligman, und von dort aus führt die Strasse weit weg von der Interstate und folgt der ursprünglichen Originalroute über Hackberry bis nach Kingman. Alle diese Orte wurden liebevoll gepflegt, wieder herausgeputzt, restauriert und entführen uns in längst vergangene Zeiten.

Die kleinen schmucken Häuser, General Stores und Shops sind ein Wahnsinn. Lebensgrosse Puppen stehen oder sitzen davor, ein Elvis spielt Gitarre. Uralte Zapfsäulen, die noch funktionieren und überall stehen alte, coole Autos, Cadillacs, Polizei-Autos – und plötzlich sehen wir auch Hook und Luigi, die putzigen Genossen aus dem Film Cars. Es ist also wirklich wahr, die Geschichte nimmt hier ihren Anfang. Echt cool!

Einmal mehr fühlen wir uns in der Zeit zurück versetzt und würden am liebsten noch länger an diesen Orten verweilen. Allein die Orte Williams, Seligman und Hackberry (wobei dies nur ein General Store ist, und Tipp: hier unbedingt die Restrooms besichtigen!) prägen und stehen für die Route 66. Sie machen die Legende aus und sorgen dafür, dass sie weiterlebt!

In Kingman besuchen wir zum Abschluss das Route 66 Museum und essen einen Hamburger im legendären Dr. D’z, gleich gegenüber. Hier finden sich auch die Route 66 Zeichen auf der Strasse, die ich fotographiert habe. Lange haben wir danach gesucht und nun endlich gefunden.

Eigentlich wollten wir gerne noch weiter nach Oatman. Dies muss ein ganz interessanter Ort sein, eine echte kleine Westernstadt, vor allem gibt es dort auch freilebende Esel, welche in der ganzen Stadt herumlaufen. Leider reicht aber die Zeit nicht mehr und wir verlassen die Route 66 und zweigen ab nach Las Vegas, unserem nächsten Stop. Wir werden sie aber in Los Angeles nochmals queren, dort wo sie nach 2278 Meilen endet oder beginnt, in Santa Monica.

Was in vielen Liedern besungen worden ist - so auch von den Rolling Stones- und was auch heute immer noch gilt, haben wir gefunden und bekommen:


Get your kicks on Route 66! 





 

Sonntag, 15. Juli 2012

Monument Valley - 12. Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


Nach dem herrlichen Tag im Grand Canyon machen wir uns auf den Weg ins Monument Valley. Wir können es kaum erwarten, bis wir dort ankommen. Unzählige Male haben wir Bilder davon gesehen, aber nun dies alles in Wirklichkeit vor uns zu haben - was muss das für ein Gefühl sein. Schon auf dem Weg dorthin bewundern wir wiederum die total gegensätzliche Landschaft von Arizona. Da fahren wir eine Anhöhe hoch, bewachsen mit Kiefern, dichten Wäldern und einem Geruch wie in den Schweizer Bergen, und im nächsten Moment, oben angekommen, erscheint auf der anderen Seite eine karge Wüstenlandschaft mit gedrungenem, struppigen Gebüsch, von Felsen durchzogen.

Sommerzeit ist hier auch Monsumzeit. Das stellen wir in den letzten Tagen immer wieder fest. Innerhalb von Minuten verdunkelt sich der Himmel. Schwarze, dichte Wolken hängen tief über den Tälern und Felsen, die Blitze zucken nur so herab, und dann ergiesst sich ein Wasserfall über unser Wagen. Kein Wunder haben früher alle gedacht, die Götter sind erzürnt! Echt unheimlich, aber ein gewaltiges Naturschauspiel.

Wie die Landschaft wechselt auch das Wetter innerhalb von Minuten. Plötzlich klart der Himmel auf und strahlt im schönsten Blau - und vor uns tauchen die ersten Formationen des Monument Valley auf. Wir sind entzückt! Die Götter meinen es also gut mit uns.

Beim Abzweiger "Monument Valley" in Kayenta zweigen wir ab und fahren ins Tal hinein, die majestätischen Felsen vor uns kommen immer näher. Schnurgerade führt die Strasse ins Tal hinein - wie oft haben wir dies in Filmen gesehen. In diesem Moment kommen wir uns vor wie Thelma und Louise! Es ist einfach nur atemberaubend!

Unser Hotel liegt direkt im Park und alle Zimmer haben Sicht auf das Valley und die Felsformationen. Auch vom Restaurant aus geniesst man volle Sicht auf das Tal. Unvorstellbar! Wir essen hier und im Hintergrund stehen die mächtigen Felsformationen. Es ist einfach zu kitschig um wahr zu sein, aber es wahr. Wie verzeihen dem Hotel in diesem Moment sogar, dass man hier keinen Alkohol bekommt, denn mit einem Glas Wein lässt sich der Sonnenuntergang und das Naturspektakel zweifelsohne stilvoller geniessen. Einmal mehr erleben wir einen unvergesslichen und wunderbaren Abend.

Am nächsten Morgen folgt wiederum same procedure as always und dann starten wir mit unserm SUV - auf neudeutsch ein Sport Utiliy Vehicle - zum Valley Drive. In etwa 2-3 Stunden, je nach Haltedauer und Fahrweise, darf man das Monument Valley auf einer vorgegebenen Strecke durchfahren. Was für ein Feeling! Die holprige Strecke verlangt mir alles ab, auf dem Sand drehen die Räder immer wieder durch und wir werden durchgeschüttelt wie auf dem Auto-Scooter. Aber es ist wahnsinnig aufregend und wir haben unseren Spass. Und unser Wagen sieht danach aus wie nach einer Wüstenralley.

Die Navajos lassen sich auch vieles einfallen hier im Tal. Man kann Pferde mieten und durch das Tal reiten, man kann zu einem Felsen wandern oder einfach sich auf einem Pferde sitzend vor der Kulisse  fotographieren lassen und sich dabei wie in einem Western von John Ford fühlen.

Nach rund zwei Stunden sind wir fertig mit der Tour und einmal mehr gilt es, die Zelte abzubrechen. Schweren Herzens fahren wir aus dem Tal, halten aber nochmals an und werfen einen letzten wehmütigen Blick auf dieses Naturwunder, bevor wir weiterfahren. Einfach nur wunderschön!

Where Sky meets Earth!





Donnerstag, 12. Juli 2012

Grand Canyon - 11.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel



Wir verlassen Santa Fe in aller Frühe. Der Weg zum Grand Canyon ist lang und wir wollen noch einige Zwischenstops einlegen. So stehen wir also um 6 Uhr auf (und das in den Ferien!) und machen uns auf den Weg. Vorerst nehmen wir wieder die Interstate 40 nach Westen.

Bereits wenige Minuten nach Albuquerque ändert sich die Landschaft. Sanfte und spektaktuläre Hügel erscheinen am Horizont, wechseln sich ab mit grünen, struppigen Wiesen. Es tauchen die ersten roten Felsen auf, Arizona zeigt sein Gesicht, wie wir es aus den Western Filmen von früher kennen (wer kennt die denn noch?). Wir sind begeistert von der Landschaft.

Unser erstes Ziel heute ist Acoma Sky City. Dies ist ein ganzjähriges Indianer-Pueblo, hoch oben auf einem Felsplateau. Nach dem Abzweigen von der I-40 fahren wir eine Weile durch einsame Strassen und staunen ab der Landschaft. Noch mehr erstaunt sind wir dann, als plötzlich eine Polizeisperre vor uns auftaucht sowie daneben das Schild „Acoma Sky City closed“. Ungläubig halten wir an und sprechen mit dem Polizisten. Leider ist es wirklich so. Das Pueblo ist geschlossen wegen irgendwelchen Arbeiten, kein Durchkommen. Nun gut, dann halt weiter…wir haben noch weitere Ziele und Zeit haben wir ja ebenfalls.

Als nächstes steht die Stadt Gallup auf dem Programm. Dazu verlassen wir die Interstate und fahren ein Stück auf der alten Route 66. Einfach herrlich. Gallup selbst bietet zwar nicht soviel, wir gehen aber ins Hotel El Rancho, wo in den 50er und 60er Jahren alle Filmstars aus Hollywood gewohnt haben, während sie hier die berühmten Western-Filme gedreht haben. Das Hotel ist ein tolles Bijou, ein Relikt aus dieser Zeit, man fühlt sich echt in die 50er zurück versetzt. Überall an der Wand hängen signierte Portraits der Stars. Wir gönnen uns hier ein echtes Frühstück mit Speck und Eier, fahren danach weiter und überqueren die Grenze zu Arizona.

Als nächstes kommt der Petrified Forest Nationalpark. Dies ist eine Art kleiner Grand Canyon und er liegt unmittelbar an der Interstate 40. Die Route 66 ging früher direkt durch den Park, existiert heute aber nicht mehr. Der Park bietet ebenfalls spektakuläre Landschaften, seinen Namen hat er aber von den vielen versteinerten Bäumen, welche es hier gibt.

Unser letztes Ziel vor dem Grand Canyon ist der Meteor-Krater. Dieser liegt ebenfalls direkt an der Interstate 40 bzw. an der alten Route 66. Vor 49'000 Jahren hat dieser hier eingeschlagen und einen riesigen Krater gebildet. Sein Durchmesser beträgt sagenhafte 1.3 Kilometer. Wir fahren die Strasse hoch bis zum Eingang, parkieren und laufen die letzten Meter zu Fuss bis an den Rand. Dann verschlägt es uns wieder einmal die Sprache. Ein gewaltiger Krater tut sich vor uns auf, ein Anblick, den man nur aus Büchern oder Filmen kennt. Und hier mitten in der heissen Wüste von Arizona gibt es dieses Phänomen!

Und dann – dann machen wir uns auf das letzte Teilstück zum Grand Canyon! Wir fahren über Holbrook und Flagstaff die alte Route 66. Nach über sechs Stunden Fahrt kommen wir abends um 7 hier an. Die Sonne scheint noch, wir möchten als erstes natürlich direkt zum Rim um den lang ersehnten Blick auf den Canyon zu werfen. Aber es gibt keinen freien Parkplatz mehr. Und da ich die Gegend hier sowieso nicht kenne (wer tut das schon beim ersten Mal) kurven wir hier einfach ziemlich verloren durch das Village und suchen verzweifelt unser Hotel. Dann endlich haben wir es gefunden. Es folgt same procedure as always und dann spurten wir zu Fuss an den Rand des Canyons.

Zum 67mal verschlägt es uns an diesem Tag die Sprache und atemlos bestaunen wir den grandiosen Ausblick. Wie oft haben wir vom Grand Canyon gehört, darüber gesprochen, Bilder bestaunt – und nun stehen wir selbst hier! Wir können es noch kaum glauben. Einfach nur wunderbar. Trotzdem müssen wir noch was essen, zudem ist auch bereits dunkel geworden – so gehen wir zurück ins Hotel. Spontan beschliessen wir beim esssen, dass wir morgen früh mit dem ersten Bus den Canyon entlang fahren um den Sonnenaufgang zu sehen. Nach dem zweiten Bier einigen wir uns dann auf den zweiten Bus, der fährt um 5.15 Uhr, das ist ja auch noch früh genug.

Und so stehen wir den zweiten Tag in aller herrgottsfrühe auf, der Wecker schrillt uns um halb fünf aus dem Schlaf. Dann geht es ruckzuck! Duschen, anziehen, Kamera und Feldstecher, Flasche Wasser – und dann zur Busstation. Mit den Bussen kann man kostenlos alle Aussichtspunkte anfahren. Dass tun wir dann auch und sehen einen atemberaubenden Sonnenaufgang am Hopi-Point. Es ist einfach nur wunderschön. Vor allem hat es nur sehr, sehr wenig Leute um diese Zeit und wir können die Sicht uneingeschränkt und in aller Ruhe geniessen. Wir lassen uns der Faszination Grand Canyon beschlagnahmen. Keine einzige Wolke, blauer Himmel, die Sonne, die unfassbare Weite dieses Canyons. Was für ein Erlebnis!

Um 11 Uhr gehen wir zurück ins Hotel und checken aus. Kaum zu glauben, aber um diese Zeit sind wir bereits mehr als sechs Stunden auf den Beinen, haben den ganzen South-Rim abgefahren mit all seinen Aussichtspunkten, und die meisten Leute kommen erst jetzt langsam her. Mittlerweile ist der Platz wirklich voll und überlaufen, die Parkplätze sind belegt und wir sind froh, dass wir wegkommen.

Und wie wir froh sind, dass wir wegkommen – unser nächstes Ziel ist noch faszinierender und ein Traum von uns allen: Das Monument Valley!

The Story continues!










Dienstag, 10. Juli 2012

Santa Fe - 10.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


Von Albuquerque machen wir uns auf den Weg nach Santa Fe. Bisher kenne ich diese Stadt nur aus den Winnetou-Filmen und anderen Western. Demzufolge bin ich auch gespannt, was uns erwartet. Wir nehmen auch diesmal nicht die Interstate, sondern fahren über den sogenannten Turquoise-Trail, eine alte Handelsstrasse von früher zwischen den beiden Städten. Sie führt über die Berge und windet sich ähnlich wie eine Schweizer-Passstrasse.

Es ist merklich kühler hier oben und es riecht wie in den Schweizer Bergen. Die Vegetation ist karg, lauter Zwergföhren, und erinnert uns an den Ofenpass. Nur die Häuser sind anders. Auch hier ist alles im Adobe-Stil gebaut und fasziniert ungemein.

Auf der Strecke nach Santa Fe passieren wir den kleinen Ort Madrid (!?!?). Was es hier alles für Namen gibt. Übrigens haben wir auf der Fahrt hierher auch noch eine Mattehorn Road passiert...

Madrid war eine einstmalige Minenstadt für Edelsteine, danach lange Zeit eine Geisterstadt und wurde dann von Künstlern und Aussteigern wieder zu neuem Leben erweckt. Heute ist Madrid ein echtes Schmuckstück mit vielen kleinen Läden und Boutiquen, alten Saloons und ein Minen-Museum.

Nach einem Bummel durch das Dorf gehen wir in den Mine Shaft Saloon. Schon als wir eintreten, fühlen wir uns in den Wilden Westen zurückversetzt. Es fehlt nur noch der Colt an der Hüfte und die Schiesserei kann losgehen. Alles ist hier aus Holz, man fühlt sich wie früher. Die Wände sind zugedeckt mit verzierten Dollar Noten. Auch Jana verewigt sich und hängt eine Note an die Wand. Und die Tresen sind so wie in den Western Filmen - Mann bestellt einen Whiskey, der Barkeeper füllt das Glas, und stösst es mit einem gewaltigen Schub quer über die Theke zu mir herüber. Dann exen und nochmals einen!! Soweit meine Gedankenspiele, aber ich muss ja noch fahren.

Wir fahren weiter nach Santa Fe und es folgt das übliche Prozedere. Same procedure as every day -wir checken ein und gehen in die Stadt. Diesmal macht aber das Wetter nicht mit, als wir in Santa Fe ankommen, ist der Himmel schwarz und es regnet. Da hätten wir nun Zeit, um endlich wieder mal an den Pool zu liegen und die Sonne zu geniessen....und dann das. Aber OK, wir können nicht  sechs Wochen Sonnenschein haben (und Debby haben wir ja schon lange vergessen).

Trotzdem gehen wir in die Stadt. Santa Fe kommt uns ein wenig vor wie Albuquerque, nur eleganter, schöner, geschäftiger und amerikanischer. Hier hat es viele amerikanische Touristen, das Preisniveau ist höher, aber es gibt tolle und exklusive Sachen zu kaufen. Wir gehen in einen Western-Shop und sind begeistert. Echte und extravagante Cowboy-Stiefel in allen Farben und Varianten. Einfach nur geil!! Für uns Schweizer ist das Tragen solche Boots jedoch Ausnahmezustand, wann sollen wir diese denn anziehen? Schweren Herzens verzichten wir auf einen Kauf und unsere Brieftasche dankt uns dies auch. Die Boots kosten von 300 $ aufwärts *schluck*!

Zum Abschluss essen wir in einem italienischen Restaurant in der Old Town und sind vom Geschmack und der Qualität angenehm überrascht. Morgen haben wir grosses vor, es geht auf zum Grand Canyon. Und das Wetter soll auch wieder besser werden.

Wild Wild West!







Albuquerque - 9.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


Vom Mid Point Café machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, Albuquerque in New Mexico. Einen Teil der Route fahren wir auf der Interstate, einen Teil auf der alten historic Route 66. Immer wieder sehen wir am Strassenrand verfallene Häuser und durchgerostete Wagen aus den 60igern. Wenn es einen Beweis für das funktionieren der Wirtschaft und des Kapitalismus gibt, dann ist dies wohl die eindrücklichste Art, wie es verdeutlicht wird. Das macht auch den Reiz dieser Strasse aus, deswegen fahren jedes Jahr immer noch Hunderte diese Route.

Die Landschaft ändert sich hier in New Mexico nochmals. Weite Grasflächen wechseln sich ab mit sanften Hügeln, teilweise ist die Gegend von Felsen durchzogen. Bäume gibt es praktisch keine mehr, dafür viel struppiges Gebüsch. Wir machen Halt in Santa Rosa, einem kleinen Städtchen, dass sich trotz Niedergang (oder vielleicht eben deswegen) der Route 66 gut gehalten hat. Hier hat sich die Moderne mit dem Historischen verschmolzen, alte Motels stehen neben neuen, der Geist der historic Route 66 lebt hier immer noch. Zudem hat in diesem Ort Billy the Kid sein Unwesen getrieben und hier in der Nähe wurde er auch von seinem besten Freund für 500 $ erschossen.

Nach einem ausgezeichneten Burger brechen wir auf und fahren noch das letzte Stück bis Albuquerque. Wir kommen um etwa vier Uhr an und beziehen das Hotel. Es ist hier sehr heiss, zeitweise hatten wir 103 Grad Fahrenheit, aber dafür nicht mehr so feucht wie in Louisiana. Wir machen uns sogleich auf den Weg in die Old Town. Von dieser habe ich viel gelesen, muss die Architektur doch wundervoll sein. Und wirklich, alle Häuser sind im sogenannten Adobe-Stil gebaut, sie sehen aus wie Pueblos. Auch in den Aussenbezirken zieht sich dieser Baustil durch. Alles wirkt spanisch mexikanisch angehaucht hier in der Old Town, es gibt natürlich unzählige Souvenirs- und Schmuckläden. Wir schlendern herum, lassen uns treiben und landen schlussendlich in einem mexikanischen Restaurant, wo wir uns einen Drink genehmigen. Ich einen Margerita, Silvana eine Pina Colada und Jana eine Cola. Auch in Albuquerque haben wir nicht das Gefühl, in den USA zu sein - zu anders ist diese Stadt, zu gemächlich, zu südländisch. Aber auch dies ist eben Amerika.

Welcome to New Mexico!













Montag, 9. Juli 2012

Amarillo - 7./8.Juli

Unsere Route



Von Vicksburg aus starten wir zu unserer längsten Etappe. Mittlerweile sind wir das tägliche Ein- und Auschecken gewohnt. War es am Anfang noch mühsam, hätte mittlerweile jeder General seine wahre Freude an uns. Innerhalb von 10 Minuten sind wir marschbereit, Lager abgebrochen und Pferde gesattelt! Bis nach Amarillo, Texas, sind es rund 1‘200 km Fahrt, laut Google Map ungefähr 13 Stunden. Ein langer Tag steht uns also bevor.

Die Landschaft ändert sich, je näher wir der texanischen Grenze kommen. Die gewohnte, lieblich grüne Umgebung lockert sich immer mehr auf, das saftige Grün der Wiesen weicht einer trockenen, ockerfarbigen und kargen Landschaft, ab und zu mit Büschen durchzogen. Die weiten Ebenen von Texas öffnen sich, darauf weidende Rinder. Klischeehaft liegt die Strasse vor uns und windet sich in die weite Ferne, bis sie am Horizont entschwindet.

Wir durchqueren Dallas und Forth Worth (was erwartet uns wohl erst in LA?) und zweigen dann ab nach Norden. Die Skyline von Dallas ist eindrücklich, trotzdem halten wir hier nicht an. Ausserhalb von Dallas wird die Landschaft noch karger und hier erleben wir das richtige Texas. All die Farmen mit den wuchtigen Eingangsschildern, die Windräder, welche wir aus den Filmen kennen und ab und zu eine Ölpumpe. So haben wir uns das auch vorgestellt.

Wir übernachten irgendwo unterwegs und fahren am anderen Morgen weiter. Und dann, kurz vor Amarillo, liegt sie vor uns - die historische Route 66! Wir fahren auf ihr weiter bis in die Stadt hinein und suchen uns ein Motel. Hier stehen nun die ersten Höhepunkte der Route 66 an. Ausserhalb von Amarillo liegt die berühmte Cadillac-Ranch und das Adrian Mid-Point Café. Das ist ein Muss für jeden, der hier durchkommt. Das Mid-Point Café liegt genau in der Mitte der Route 66, zwischen Chicago und Los Angeles. Symbolisch für unsere Reise besuchen wir das Café am 8. Juli, dies ebenfalls genau nach der Hälfte unserer Reise. Drei Wochen sind wir schon hier, und solange bleiben wir noch!

An der Cadillac-Ranch und im Mid-Point Café treffen wir viele Leute. Eine spanische Harley-Töfffahrer Clique hat den selben Weg wie wir, unsere Wege kreuzen sich immer wieder. Man kennt sich, man plaudert, man verabschiedet sich – um sich vielleicht irgendwo wieder einmal auf der Route 66 zu treffen. Alle haben dasselbe Ziel, Californien!

Die Cadillac-Ranch wirkt einfach nur skuril, aber wohl genau deswegen ist sie derart faszinierend. Schon von weitem sieht man die Hecks der Wagen in die Luft ragen, mitten auf einem Feld im Niergendwo. Je näher wir kommen, desto beeindruckender wirken sie auf uns. Was hat den Künstler nur zu dieser Idee bewogen?

Das Mid-Point Café ist ebenfalls ein echt cooler Platz. Eigentlich besteht Adrian nur aus eben diesem Café, die anderen Häuser oder Tankstellen sind verfallen und modern vor sich hin. Die Route 66 lebt hier wirklich nur noch von der Legende. Aber diese ist allgegenwärtig und immer noch genau so faszinierend wie vor 30 Jahren.

Natürlich schiessen auch wir hier unsere obligaten Fotos vor dem Mid-Point Schild. Der Besitzer hat sogar extra einen Pfosten mir Abstellfläche vor dem Schild aufgestellt, damit man den Selbstauslöser benutzen kann, um sich selbst in allen möglichen Posen zu fotographieren. Alle haben hier ihr Gaudi und es herrscht eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Und natürlich kaufen wir hier auch diverse Souveniers, u.a. ein original Route 66 Strassenschild.

Danach fahren wir weiter auf der alten Route 66 (nicht auf der Interstate). Unser nächstes Ziel heisst Albuquerque in New Mexico.


Get your Kicks on Route 66!






Freitag, 6. Juli 2012

Vicksburg - 5.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


An diesem Morgen verlassen wir the Big Easy. Wir haben in dieser Stadt einen tollen "happy forth" und eine mega Party erlebt. Wir machen uns nun auf auf den Weg nach Norden, unser nächstes Ziel heisst Vicksburg, etwa 450 km von New Orleans entfernt.

Wir fahren die River Road, sie führt entlang des Mississippi. Was für ein Erlebnis! Wir sehen all die Dämme, welche den gewaltigen Fluss aufhalten sollen, direkt daneben wundervolle Südstaaten-Häuser, überdimensionierte Brücken und eine sanfte, grüne Landschaft. Herrschaftliche Villen wechseln sich ab mit einfachen und heruntergekommenen Holzbaracken - gegensätzlicher kann dieses Land nicht sein. Armut und Reichtum liegen so nah beieinander, und trotzdem haben wir nicht das Gefühl, dass es eine grossse Rolle spielt hier in Amerika.

Auf der Fahrt nach Norden besuchen wir Oak Alley, eine alte Plantage, wo früher Baumwolle angebaut worden ist. Das Haus ist umgeben von einer dreihundert Jahre alten Eichenallee, daher auch der Name. Mächtig und unbeugsam stehen die Bäume vor dem Haus und lassen uns Menschen winzig erscheinen. Wie vergänglich doch alles ist, und was haben diese Bäume doch schon alles gesehen und erlebt - das Südstaaten-Feeling erfasst und und zieht uns in seinen Bann. Es ist schlicht und einfach nur wunderschön!

Weiter fahren wir den Mississippi entlang der US-61 nach Norden. Die Landschaft ist lieblich, sanfte Hügel, grüne Wiesen, vereinzeilte Häuser und viele Kirchen mit Friedhöfen direkt an der Strasse. Faszinieren tun uns vor allem die Kudzu-Wälder. Das ist ein Efeu, welches alle Bäume frisst, sich an ihnen empor rankt und vollkommen verschlingt. Die Wälder erscheinen wie geheimnisvolle, undurchdringbare und dichte Ungeheuer, aber sind trotz allem von unbeschreichlicher Schönheit. Wir halten mehrmals an und bestaunen diese Landschaft. Alles sieht so gepflegt aus, so grün, der Rasen geschnitten und mitten drin dunkelgrüne Bäume. Die Gegend kommt uns vor wie ein einziger, grosser Golfplatz.

In Natchez machen wir dann einen kurzen Halt und geniessen die Lage direkt am Mississippi. Tief unter der Stadt windet sich der Fluss träge dahin und entschwindet in der Ferne. Natchez wurde von den Spaniern gegründet, nachdem aber zuerst die Franzosen hier gewesen sind. Das kleine Städtchen gibt sich auch so. Wir haben das Gefühl, 50 oder 100 Jahre zurück versetzt zu sein. Auch gibt es hier wunderbare Antebellum-Häuser (Südstaaten-Häuser), einige genau so schön oder schöner als in New Orleans.

Nach Natchez fahren wir weiter nach Vicksburg. Hier fand im amerikanischen Bürgerkrieg eine entscheidende Schlacht statt, und demzufolge gibt es hier auch einen riesigen Park zu diesem Thema. Vicksburg liegt ebenfalls direkt am Mississippi, und aus unserem Hotelzimmer haben wir direkte Sicht auf diesen Fluss, auf die Brücke und auf die Boote, welche den Fluss hinauf und hinunter fahren. Ein bisschen kommen wir uns vor wie Mark Twain, wir fühlen uns wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Was müssen das für Zeiten gewesen sein! Ansonsten ist hier aber nicht viel los, Vicksburg ist ein beschaulicher, im Zentrum herausgeputzter Ort mit viel Charme und Flair. Hier gibt es am Strassenrand sogar eingebaute Lautsprecher, welche uns mit süsser Dixie-Blues Musik berieseln. Irgendwie ist die Zeit hier stehen geblieben, ein Ort fern von Hektik.

Zum Hotelkomplex gehört auch ein Spielcasino und ein Steakhouse. Wir haben nun drei Wochen gut gegessen, aber der Junk-Food war doch immer all gegenwärtig, Zwar gut, aber halt meistens doch fettig und mastig. Burger, French Fries, Seafood Platter, Lobster, Nachos, Ceasar-Salad, Pizza und Jambalaya - Amerikas Gourmet-Küche lässt grüssen. Und so haben wir uns heute zum ersten Mal ein Steak gegönnt - wie war das fein. Sogar ein Steak-Messer wurde uns dazu serviert. Was für ein Dinner! Morgen geht es dann weiter Go West, wir fahren nach Amarillo, Texas, und treffen dort erstmals auf die Route 66!

Die Südstatten haben es uns wirklich angetan. All die Geschichten, Legenden, Filme und Erzählungen, der Jazz und der Blues - es ist eine faszinierende Welt für sich und ein anderes Amerika. Und man muss es erlebt haben!

Feel the Heat!








Donnerstag, 5. Juli 2012

New Orleans - 3./4.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel



Der Besuch von Bush Gardens hat sich gelohnt. Es ist ein schön angelegter Park, eine Mischung aus Vergnügungspark und afrikanischem Zoo. Die Rollercoaster waren echt cool, wir sind richtig durchgeschüttelt worden. Vor allem Sheikra, dort rast man in atemberaubender Geschwindigkeit 90 Grad senkrecht in die Tiefe! Wir sind alle Bahnen direkt nacheinander gefahren und unsere Mägen haben allen standgehalten! Ein wenig schwindlig war uns danach trotzdem.

Danach fahren wir los. Von Anna Maria Island nach New Orleans sind es insgesamt 1‘130 km. Die Umgebung, vor allem der Norden Floridas, der Panhandle, ist eine wunderschöne Landschaft, der Schweiz sehr ähnlich. Kiefer- und Laubwälder, dazwischen grüne und saftige Wiesen inmitten sanfter Hügellandschaften. Palmen gibt es hier keine mehr, dafür Pferde und Kühe *staun*!

Wir durchqueren drei Staaten – Alabama, Mississippi und Louisiana – und sind nach rund 11 Stunden Fahrt in New Orleans. Unser Hotel liegt mitten im French Quarter. Das Strassengewirr und die ersten Eindrücke sind enorm, aber dank dem Navi finden wir den Weg ohne einmal zu wenden! Ja ja…mittlerweile bin ich ein richtig guter amerikanischer Autofahrer geworden.

Wir beeilen uns mit dem Einchecken und wollen gleich los, die Stadt entdecken. Ohne Zweifel ist New Orleans immer noch eine faszinierende Stadt. „Katrina“ ist weit weg, zumindest für uns. Aber der Charme und die Freude, die von den Bewohnern hier ausgeht, ist herzlich, ehrlich und ansteckend. New Orleans reisst einem mit, die alte französische Architektur im Herzen der Stadt, dem French Quarter, die schmiedeisernen Balustraden mit den üppigen Farnen und Pflanzen bedeckt, liebevoll gepflegt und gehegt, die verwinkelten Hinterhöfe. Dann die schwül-feuchte tropische Hitze, der typische Geruch, und überall VooDoo. Alles erinnert an die Karibik, an die Tropen, ein Schmelztiegel südlicher Lebensfreude und Kultur – aber wir haben nicht das Gefühl, in den USA zu sein. Vor allem spät abends in der Bourbon Street mischt sich all dies zu einem pulsierendem Cocktail, New Orleans feiert hier jeden Tag eine einzige grosse Party. Wir sind mitten drin und wollen gar nicht mehr zurück ins Hotel, sondern geniessen die einzigartige Atmosphäre in einer Bar mit Live-Musik und Margeritas!

Am zweiten Tag erkunden wir weitere Teile der Stadt. Wir fahren mit dem Streetcar in die Aussenbezirke und bestaunen die wunderschönen, stolzen Antebellum-Häuser. Eines davon ist das berühmte Haus aus dem noch berühmteren Film „Gone with the Wind“! Wer kennt nicht die Szene, in der Clark Gable Vivian Leigh küsst J!!! Unvergesslich für ganze Generationen! Wir laufen den Mississippi entlang, dem Fluss der Geschichten und der Träume, sehen die berühmten Dampfschiffe und erschrecken, als das Schiffshorn losgeht. Wir schlendern durch den Louis Armstrong Park und besuchen den French Market.

Heute ist der 4.Juli, der amerikanische Nationalfeiertag. Am Abend gibt es eine grosse Party im French Quarter und am Mississippi, dazu ein bombastisches Feuerwerk, scheinbar dem grössten im ganzen Golf von Mexico. Wir lassen uns überraschen, sind aber sicher, dass auch diese Party ein unvergesslich tolles Erlebnis sein wird.

New Orleans kann man nicht beschreiben, New Orleans muss man erlebt haben! Und New Orleans ist definitiv ein Ort, den man gesehen haben muss!

The Big Easy still exists!







Sonntag, 1. Juli 2012

Anna Maria Island - 29.Juni/2.Juli

Unsere Route  -  Unser Hotel


Nach Siesta Key folgt nun die letzte Station in Florida, bevor wir in Richtung Westen aufbrechen. Wir fahren nach Anna Maria Island, etwa eine halbe Stunde nördlich, eine vorgelagerte Insel bei Sarasota. Hier soll es die schönsten Sonnenuntergänge von ganz Flordia geben.

Schon als wir über die Brücke fahren und die ersten Häuser sehen, merken wir, wie anders diese Insel ist. Keine Hotelriesen, keine Fastfood-Ketten, keine Shopping-Center, hier herrscht noch der Charme des "alten" Florida. Einfache, kleine Häuser, viele davon zu vermieten oder zu kaufen (Finanzkrise lässt grüssen!), direkt am Strand.

Und genau so eines haben wir für vier Tage gemietet. Zuerst finden wir es gar nicht, da es hinter Bäumen und Gebüsch ein wenig versteckt ist. Als wir jedoch einchecken und um das Haus herum auf die Beach-Seite laufen, verschlägt es uns die Sprache und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unter Palmen und Fichten stehen einige Liegestühle, eine Hängematte lädt zum chillen ein, ein riesiges Baumhaus in den mächtigen Bäumen - und dahinter das blaue Meer des Golfs von Mexico. Hier päsentiert sich uns ein kleines Paradies, wir kommen uns vor wie in Thailand. Auch hier sind Pelikane, welche mäjestätisch tief über dem Meer dahin segeln, dann hoch in die Lüfte schwingen, um sich gleich darauf beinahe senkrecht ins Meer zu stürzen. Die Tierwelt in Florida ist fantastisch und erlebniseich. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Delfine!!

Hier verbringen wir also die nächsten vier Tage beim süssen Nichtstun und Seelen-baumeln-lassen unter der heissen Sonne von Florida. Wir veranstalten unser erstes BBQ (ja, wir haben hier einen Grill direkt am Meer :-) mit Lobster und Sirloin Steak (fantastisch), wir chillen und baden. Debby ist mittlerweile weit weg oder im Nirvana, vergessen sind die scheusslichen Tage. Und die Sonnenuntergänge sind hier wirklich einmalig!

Als kleiner Höhepunkt machen wir am Samstag Abend einen Abstecher nach Tampa und besuchen ein Konzert von Def Leppard im Tampa Bay Times Forum. Was für ein Erlebnis! 20'000 Leute, schon die Vorgruppe Poison, ebenfalls eine bekannte, amerikanische Rockband, bringt das Stadion zum Kochen. Die Amis stehen ja voll auf Rock und fahren ab wie Feuerwerk. Solche Konzerte bleiben ewig in Erinnerung, auch Jana war begeistert.

Am Montag reisen wir dann schweren Herzens hier ab. Für lange Zeit werden wir dann das Meer nicht mehr sehen, haben dafür aber andere Highlights. Wir verlassen dann Florida und machen uns auf den Weg nach New Orleans, the Big Easy. Auf dem Weg dahin besuchen wir aber noch den Vergnügunspark Bush Gardens und werden Rollercoaster fahren bis uns schwindlig wird.

Wir freuen uns - Go West beginnt nun erst!